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Der aktuelle Newsletter manage:mobility informiert über die Gewinner der Übernahme von Schaeffler und Vitesco


manage:mobility Millionenregen für Siggi Wolf

Liebe Leserin, lieber Leser,

autonomes Fahren hat das Potenzial, die Autobranche viel stärker durcheinanderzuwirbeln als aktuell die Antriebswende. Setzen sich die Roboautos durch, sind die heutigen Geschäftsmodelle passé.

Noch ist es längst nicht so weit, die GM-Tochter Cruise hat es gerade bitter erfahren. Sie muss ihren gehypten Realversuch mit autonomen Taxis in San Francisco nach einer so irren wie gefährlichen Pannenserie stoppen. Nur Konkurrent Waymo darf ohne Sicherheitsfahrer auf der Straße bleiben.

In unseren Themen der Woche widmen wir uns unter anderem einem Vorhaben, das kaum durchfallen dürfte:

  • Wer vom Schaeffler-Vitesco-Deal profitiert

  • Wie Tesla zum Giganetzwerk für Gründer geworden ist

  • Warum die Reeder hemmungslos in die nächste Krise steuern

Topthema: Die Profiteure der Vitesco-Übernahme

VIDEO: Schaeffler Advanced Mobility Solutions
The Wheel Network

Hat gut Lachen: Für Siegfried "Siggi" Wolf wird sich die Vitesco-Übernahme persönlich lohnen

Hat gut Lachen: Für Siegfried "Siggi" Wolf wird sich die Vitesco-Übernahme persönlich lohnen

Foto: IMAGO

Knapp drei Wochen ist es her, da kündigte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld (57) an, den Antriebsspezialisten Vitesco übernehmen zu wollen. Der Deal dürfte durchgehen. Wer genau hinschaut, sieht, dass die Familie Schaeffler sich bereits 59 Prozent der Stimmrechte gesichert hat. Und dann ist da noch Siegfried Wolf (65). Vitescos Aufsichtsratsboss ist nach den Schaefflers größter Vitesco-Aktionär, an der Übernahme würde er glänzend verdienen. Wie gut – das haben meine Kollegen Claas Tatje und Michael Freitag aufgeschrieben .

Köpfe: Mary Barra ++ Ulf Tore Hekneby ++ Arno Antlitz

VIDEO: CLEPA - Future as we move: Matthias Zink, CEO Automotive OEM of Schaeffler
CLEPA

Ausgebremst: GM-Chefin Mary Barra

Ausgebremst: GM-Chefin Mary Barra

Foto: ALY SONG / REUTERS
  • 2023 schien für Mary Barra (61) zum Homerun zu werden. Die Chefin von General Motors versprach zweistellige Milliardengewinne, auch ihr Robotaxi-Prestigeprojekt Cruise startete durch. Nun wird ihr Lauf rapide gestoppt. Die Streiks der Arbeitergewerkschaft UAW kosten den Autobauer 200 Millionen Dollar – pro Woche. Und Cruise wird – wie oben beschrieben – ausgebremst. Bitter für Barra.

  • Elektroautos machen Volkswagen gerade wenig Freude. Ulf Tore Hekneby, Chef des norwegischen VW-Importeurs Möller, setzt trotzdem voll auf E. Er ordnet für Norwegen zum Jahresende das Ende des Verbrennerverkaufs an. Schon heute sind dort nur noch 20 Prozent der verkauften Neuwagen Benziner oder Diesel. Das lohnt sich nicht mehr.

  • Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz (53) käme kaum auf die Idee, Heknebys Idee auf den Rest der Welt zu übertragen. Elektro läuft mäßig, nur die Verbrenner verhindern einen kompletten Einbruch. So kam Antlitz am vergangenen Freitag mit einer leichten Gewinnwarnung davon. Am heutigen Donnerstag wird er die detaillierten Zahlen für das dritte Quartal präsentieren.

Unternehmen: Tesla ++ Toyota ++ BMW

VIDEO: Interview mit CEO Klaus Rosenfeld zum Thema Nachhaltigkeit | Episode 01
Schaeffler Deutschland
Power-Netzwerk: Die Arbeit für Elon Musk (l.) öffnet Türen. Ex-CTO JB Straubel (M.) sammelte inzwischen mit seiner eigenen Firma mehr als eine Milliarde Dollar ein; rechts der ehemalige Panasonic-Manager Yoshi Yamada

Power-Netzwerk: Die Arbeit für Elon Musk (l.) öffnet Türen. Ex-CTO JB Straubel (M.) sammelte inzwischen mit seiner eigenen Firma mehr als eine Milliarde Dollar ein; rechts der ehemalige Panasonic-Manager Yoshi Yamada

Foto: James Glover II / REUTERS
  • Paypal war einmal eine Kaderschmiede für erfolgreiche Gründer. Einstige Mitarbeiter starteten Unternehmen wie Linkedin und Youtube. Zu Paypals Gründerriege zählte auch Elon Musk (52). Bei dessen E-Autobauer Tesla scheint sich Geschichte zu wiederholen: Frühere Mitstreiter Musks emanzipieren sich und starten mit eigenen Firmen durch. Meine Kollegin Anna Driftschröer zeigt die schillerndsten Mitglieder der "Tesla-Mafia" .

  • Bei Tesla selbst herrscht gerade in der Rechtsabteilung Hochkonjunktur. Ermittler haben vom Autobauer Informationen zur Vergütung von Beschäftigten, Angaben zur Reichweite der Fahrzeuge sowie zu Personalentscheidungen eingefordert. Damit droht Tesla in den USA nicht mehr nur wegen seines nicht ganz so autonomen Autopiloten Ärger mit der Justiz.

  • Seit mehr als einer Woche kämpft Toyota in Japan in einigen Werken mit Produktionsproblemen, nachdem es bei einem Zulieferer zu einer Explosion gekommen war. Jetzt lichtet sich das Chaos: Ab dem heutigen Donnerstag verspricht Toyota Normalität.

  • Japan und Toyota stehen gerade auch bei Oliver Zipse (59) im Terminkalender. Der BMW-Chef will die Wasserstoffkooperation der Münchner mit Toyota vertiefen. Seinen Fernost-Trip nutzte Zipse auch für einen Besuch der Japan Mobility Show  in Tokio. Die Verkaufszahlen rechtfertigen einen Auftritt vor Ort eigentlich kaum. Nur rund drei Prozent seiner Autos setzt BMW in Japan ab. Eng verbunden ist Zipse mit dem Land in jedem Fall: Seine Frau ist Japanerin.

Mehr Mobilität: Reederei-Krise ++ Moia ++ Pony.ai ++ Bolt

VIDEO: ZAsset Booker: Verwaltung von Arbeitsbereichen
Zucchetti Worldwide
Anfahrt zum Duell: Die Boomzeit der Containerreeder geht zu Ende – und damit das friedliche Nebeneinander

Anfahrt zum Duell: Die Boomzeit der Containerreeder geht zu Ende – und damit das friedliche Nebeneinander

Foto: Denys Yelmanov / Shutterstock
  • Für Reeder war Corona ein Segen. Sie fuhren historisch hohe Gewinne ein. Jetzt geht es für MSC, Maersk, Hapag-Lloyd und Co. wieder abwärts. Doch anders als in früheren Krisen sind die Taschen der Sealords voll. Klingt gut, birgt aber auch die Gefahr, stur am falschen Kurs festzuhalten. Mein Kollege Michael Machatschke berichtet über einer Branche, die auf einen Showdown großer Egos mit gegensätzlichen Strategien zusteuert .

  • Solange ein Mensch am Steuer eines Moia-Shuttles sitzen muss, wird Volkswagens Mobilitätstochter niemals profitabel sein. Letzte Ausfahrt: autonomes Fahren. 2025 will Moia in Hamburg mit ersten Robobussen unterwegs sein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53) fördert das Projekt "ALIKE" mit 26 Millionen Euro – und träumt von bis zu 10.000 autonomen Shuttles in der Hansestadt im Jahr 2030. Hoffentlich läuft es besser als bei Cruise.

  • Groß rauskommen mit Roboshuttles will auch Pony.ai. Da kann es nicht schaden, Verbündete mit tiefen Taschen an seiner Seite zu wissen. Der saudische Neom Investment Fund lässt 100 Millionen Dollar  für das chinesische Start-up springen.

  • Leihroller dagegen finden immer weniger Freunde. In Malta  sollen die E-Scooter des Anbieters Bolt zum 1. März 2024 verschwinden. Das Verkehrsministerium hat nach fast 11.000 Strafen für Rollerfahrer seit Jahresbeginn genug. Erlaubt bleiben nur privat genutzte E-Scooter.

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Zahl der Woche: 10.904

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Fluidified

Die Ikone schlägt zurück: Der Porsche 911 wird wieder deutlich häufiger verkauft als der elektrische Taycan

Die Ikone schlägt zurück: Der Porsche 911 wird wieder deutlich häufiger verkauft als der elektrische Taycan

Foto: IMAGO/Wissarut Weerasopon / IMAGO/ZUMA Wire

2021 rauschte der elektrische Porsche Taycan am 911 vorbei. Mehr Zeitenwende geht kaum? Denkste. 2022 verkaufte Porsche wieder mehr 911er als Taycan-Modelle, 2023 wächst der Abstand. Nach drei Quartalen hat Porsche seine Ikone 10.904 Einheiten öfter ausgeliefert als den E-Pionier. Finanzvorstand Lutz Meschke (57) mag den Taycan weiter als "Erfolgsgeschichte " loben. Doch Porsches Elektroanteil stagniert bei 11,6 Prozent. Höchste Zeit für Zuffenhausen, den E-Macan als zweiten Stromer auf die Straße zu bringen.

Deep Drive: "Stunde der Wahrheit" für Shared Mobility

VIDEO: Train Travelling
Pamellachka

Vor einigen Wochen hatten wir getitelt: "Shared Mobility – warum dem Mega-Markt das Ende droht ". Ähnlich kritisch betrachtet nun auch das Center of Automotive Management in einer Studie  die Lage. "Für Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen schlägt die Stunde der Wahrheit", meint Studienleiter Stefan Bratzel (56). Miese Akzeptanz, teils hohe Verluste, zweifelnde Investoren: Bratzel erwartet eine immer schnellere Konsolidierung der Szene.

Geisterfahrer der Woche

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CNN

Komfortabel zu spät kommen: Die Bahn verspricht im ICE 3 Neo "Wohnzimmergefühl"

Komfortabel zu spät kommen: Die Bahn verspricht im ICE 3 Neo "Wohnzimmergefühl"

Foto: Helmut Fricke / dpa

Seit dieser Woche sind die ersten ICE 3 Neo mit neuem Innendesign auf der Schiene. Anlass genug für die Deutsche Bahn, den Zug für sein angebliches "Wohnzimmergefühl bei 300 km/h " zu feiern. Das bisschen Gemütlichkeit wird immer wichtiger. Im September waren erstmals weniger als 60 Prozent  der DB-Fernzüge pünktlich. Meine persönliche Schreckensbilanz vom Dienstag: Eine misslungene Zugkopplung, ein unauffindbarer Lokführer, eine Weichenstörung, eine Stunde und 16 Minuten Verspätung von München nach Würzburg. Nach Wohnzimmer fühlte sich das nicht an. Ich saß aber auch nicht im ICE 3 Neo.

Ich wünsche Ihnen eine bewegte Woche.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected] .

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Author: Zachary Martinez

Last Updated: 1699189203

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