Die Krypto-Börse Binance ist überlastet und fällt innert 24 Stunden zweimal aus – Misstrauen dominiert das Bitcoin-Rally
Bei der weltgrössten Krypto-Handelsplattform wurden Bitcoin im Gegenwert von Milliarden bewegt. Wie viel abgezogen wurde, ist unklar.
Panik oder technisches Problem? Am Sonntag und am Montag musste Binance die Überweisung von Bitcoin während jeweils etwa zweier Stunden unterbrechen. Grund für die Pannen waren sehr grosse Transaktionsvolumen und Abflüsse in der Kryptoleitwährung Bitcoin. Das soll zu einem Stau bei der Verarbeitung der Transaktionen geführt haben. Binance ist die grösste Krypto-Handelsplattform der Welt und hat seit dem Niedergang von FTX im November 2022 gehäuft Probleme mit Vermögensabflüssen und den Regulierungsbehörden.
Um die Panne zu beheben, musste Binance die Vergütungen für Krypto-Miner, die sogenannte «gas fee», erhöhen. Diese hatte sich in den letzten Tagen drastisch verteuert. Plattformen wie Binance müssen diese Gebühr zahlen, weil sie auf Krypto-Miner angewiesen sind, die ihre Computerkapazitäten bereitstellen, um Krypto-Transaktionen auf der Blockchain zu verarbeiten. Binance hat zusätzlich die Handelsabwicklung über das Lightning Network ermöglicht – dieses Netzwerk erlaubt den Handel mit Bitcoin abseits der Blockchain.
Höhere Mining-Gebühren
Gemäss Daten von CryptoQuant kam es zu grossen Einzeltransaktionen, etwa einem Abfluss von 117 359 Bitcoin und einem weiteren über 40 184, was einem Gegenwert von rund 4,5 Milliarden Dollar entspricht. In einem Tweet räumte Binance ein, dass grosse Abflüsse verzeichnet werden konnten. Bei diesen «Abflüssen» handle es sich jedoch um Bewegungen zwischen verschiedenen Kunden-Wallets und nicht um Vermögensabzüge. Binance ist gerade daran, der Infrastruktur für ihre Wallets – eine Art Depots für Kryptowährungen – neue Adressen zuzuweisen, um Effizienz und Sicherheit des Gesamtsystems zu verbessern. Marktbeobachter gehen eher nicht davon aus, dass die Krypto-Vermögen Binance verlassen haben.
— CZ 🔶 Binance (@cz_binance) May 8, 2023Gas prices fluctuate and go up, transactions get stuck, fees go up, people complain. Bull market issues… 🤷♂️
Look on the bright side though, still faster and cheaper than fiat. 🙏 https://t.co/BMed7EPkAi
Der CEO von Binance, Changpeng Zhao, zeigte sich auf Twitter nicht beunruhigt, im Gegenteil: Die Gebühren für das Mining würden sich verändern und verteuern, dadurch seien Transaktionen blockiert worden, deshalb würden die Leute reklamieren. Das seien die «Probleme eines Bullenmarktes». Die positive Seite: Kryptowährungen seien immer noch schneller verfügbar und günstiger als Fiat-Währungen, schrieb er am Montag über den Kurznachrichtendienst.
Ob es sich derzeit tatsächlich um einen Bullenmarkt handelt, wie Zhao glaubt, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten weisen. Die Kursentwicklung des Bitcoins zeigte sich trotz den Verwerfungen bei Binance widerstandsfähig. Am Montag verlor er zeitweise rund 2 Prozent seines Werts. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Probleme primär technischer Natur und auf Binance beschränkt sind.
Die «Hausse» im Bitcoin steht auf wackligen Beinen
1 Bitcoin in Dollar
Start US-Regionalbankenkrise
Wenig Vertrauen
Der Bitcoin hatte sich unmittelbar nach dem Ausbruch der amerikanischen Regionalbankenkrise im März deutlich verteuert. Gewisse Investoren behandelten alternative Anlagen wie Krypto oder Gold als Fluchtwährungen. Doch obwohl der Bitcoin seit Anfang Jahr fast 70 Prozent zulegen konnte, hat er es nicht geschafft, sich über 28 000 Dollar zu hieven. Anleger trauen dem Rally nicht und bleiben an der Seitenlinie.
Davon zeugt auch die geringe Handelsliquidität. Das bedeutet, es braucht zurzeit verhältnismässig geringe Volumen, um den Kurs zu bewegen. Ein Grund dafür ist, dass die üblichen Handelsvolumen nach dem Kollaps von FTX und ihrer Handelstochter Alameda nicht durch den Handel auf anderen Plattformen kompensiert werden. Nach den vom Niedergang von Terra USD und FTX ausgelösten Schockwellen herrscht also weiter Misstrauen im Markt.
Nebst den Pannen hat Binance auch weiter Probleme mit den Regulatoren. So hat die US-Aufsichtsbehörde für Futures und Optionsmärkte, CFTC, Ende März Klage gegen die Plattform und Zhao eingereicht. Binance habe sich nicht an US-Finanzmarktregeln gehalten und bestimmte Geschäfte ohne die notwendigen Zulassungen betrieben.
Author: Larry Bates
Last Updated: 1700353562
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